Delphi-Report: Zukünftige Informations- und Kommunikationstechniken
Die dritte FAZIT Delphi-Studie untersucht, wann 35 zukünftige Informations- und Kommunikationstechniken Realität sein könnten bzw. ob diese überhaupt realisiert sein werden. Dazu wurden ausgewählten Experten Aussagen in Form von Zukunftsthesen zur Bewertung vorgelegt.
Analysiert wurde, wann die Thesen Realität werden können, welche Auswirkungen dadurch zu erwarten sind und welche Hemmnisse einer Realisierung im Weg stehen könnten.
Den kompletten Forschungsbericht "Delphi-Report: Zukünftige Informations- und Kommunikationstechniken" des Fraunhofer ISI kann man sich kostenlos herunterladen. Wer Band 10 der FAZIT Schriftenreihe in gedruckter Form haben möchte, kann diesen mit Hilfe unseres Bestellformulars gegen eine Schutzgebühr erwerben.
Als besonderen Service haben wir die Kernergebnisse der Delphi-Studie übersichtlich aufbereitet. Hier ist der Überblick über die erforschten Thesen, geclustert nach 11 Themengebieten:
ICT VISIONS:
- Im „Internet der Dinge“ sind Alltagsgegenstände über das Internet lokalisierbar und steuerbar
- Es gibt ein „Evernet“, in dem intelligente Endgeräte eigenständig interagieren
- Einweg- oder Wegwerfelektronik ist auf dem Markt
- Datenbrillen oder Retina-Displays sowie leichte Datenhandschuhe sind verbreitet und werden zu Modeaccessoires
- Flexible Displays ersetzen zur Hälfte die heutigen Anwendungen von Papier
INTERNET HYPE:
- Es gibt einen neuen IT-Boom, ausgelöst durch die starke Nachfrage nach IKT-Anwendungen in den Branchen Gesundheit, Wellness, Tourismus
- 80 Prozent der Inhalte des Internets werden als nutzergenerierter Content, als Plattformen für Communities und als Online-Foren bereitgestellt
SOFTWARE DEVELOPMENT:
- Verteilte Prozesse und neue Entwicklungsmethoden kommen zum Einsatz, so dass Software doppelt so schnell entwickelt wird
- Für Standardaufgaben eingesetzte Software wird überwiegend von lokal agierenden Softwarefirmen produziert
- Software-Programme für in Deutschland entwickelte Hardware werden überwiegend in den BRIC-Staaten geschrieben
- Die alltägliche Bedeutung von Open Source Software übersteigt die Bedeutung kommerzieller Software
MICRO COMPUTING:
- Die Mikroelektronik nutzt völlig neue Verfahren und physikalische Prinzipien zur Realisierung von Speichern und Prozessoren
- Die Miniaturisierung von siliziumbasierten Speichern und Prozessoren ist bis an die Grenze des physikalisch Möglichen fortgeschritten
- Quantencomputer sind Wirklichkeit und in Spezialgebieten eingesetzt
RISING TECHNOLOGIES:
- Spracherkennungssoftware ist in der Lage, die überwiegende Zahl der Nutzer ohne Training zu erkennen
- Software wird hauptsächlich für Simulationen entwickelt
- Über die Hälfte der kleinen und mittelständischen Unternehmen nutzt semantische Techniken
- 3D-Internet-Anwendungen werden genutzt, um z.B. Spielfilme auf beliebige Oberflächen zu projizieren
EMBEDDED SYSTEMS:
- Die wirtschaftliche Bedeutung von Embedded Systems überragt die herkömmlicher PC-Systeme
- Der Input für Embedded Systems erfolgt über elektronische, optische, akustische oder chemische Sensoren
- Die meiste Software wird für Embedded Systems geschrieben
NEW MEDIA:
- Die On-Demand-Nutzung von Hörfunk und Fernsehen überwiegt die Nutzung von Broadcast-Sendungen
- Kleine Sender haben in der öffentlichen Meinungsbildung eine größere Bedeutung als große Hörfunk- und Fernsehanbieter
- Aus Verlagen und Print-Redaktionen sind digitale Medienhäuser geworden
STANDARDS:
- Ad hoc-Vernetzung ist weit verbreitet
- Ein „Seamless Network“ ist etabliert, bei dem es keine Inkompatibilitäten gibt
- Die Industrie hat sich auf Standards für Schnittstellen in Kommunikations-, Unterhaltungs- und IT-Anwendungen geeinigt
- Die Konvergenz von Geräten und Diensten ist gewährleistet
ENERGY:
- Mit dem Einsatz hocheffizienter und sicherer Energiespeicher sind die Probleme mit der Stromversorgung mobiler IKT-Geräte gelöst
- Für Sensoren, RFID-Chips und wenig Strom benötigende Endgeräte wird eine Vielzahl alternativer Energiequellen genutzt
DIGITAL LIFESTYLE:
- Jeder Mensch ist von einer „digitalen Aura“ umgeben
- Vom Nutzer festgelegte Interessenprofile und Software-Agenten bestimmen den individualisierten Medienkonsum
TRANSFER RATES: