Wissenschaftler im interdisziplinären Dialog über„Social Software in der Wertschöpfung“
Wissenschaftler verschiedener Forschungsdisziplinen aus ganz Deutschland trafen sich am 18.07.06 bei der MFG Stiftung Baden-Württemberg in Stuttgart, um über Social Software in der Wertschöpfung zu diskutieren. Diese Informations- und Medientechnologien werden bereits von Unternehmen verschiedener Branchen zur effektiveren und intensivierten Kommunikation mit Stakeholdern und Kunden genutzt. Verbreitete Anwendung findet Social Software bereits im Wissensaustausch, zur Anregung von Innovationen und beim verteilten Arbeiten in komplexen Projekten.
In dem interdisziplinär angelegten Workshop wurden Einsatz- und Nutzenpotenziale von Wikis, Corporate Blogs und Podcasts in Unternehmen vertieft und auch die Überwindung von Hindernissen oder das Vermeiden von Risiken beim Einsatz von Social Software in der betrieblichen Leistungserstellung eingehend diskutiert. Von Vorteil erwies sich hierbei, dass betriebswirtschaftliche, soziologische und informationstechnische Sichtweisen vertreten waren, womit ein fachübergreifender Dialog in Gang gesetzt werden konnte, der sich als besonders fruchtbar erwies.
Fotogalerie Resumé von Steffen Büffel
Einen Schwerpunkt bildete die Verknüpfung von technischen Bedingungen, Organisation und Führung von Mitarbeitern, die bei einem effektiven Einsatz von Social Software einer bestimmten Kombination bedürfen, damit Mitarbeiter motiviert und freiwillig ihr Wissen und ihre Ideen in den Unternehmensprozess einbringen. Beispielsweise sind leichte Benutzerführung, ein informeller Kommunikationsstil, innovationsfreudige, unbürokratische Organisationsstrukturen bei kollaborative Inhalte-Erstellung Voraussetzung für eine aktive Beteiligung von Mitarbeitern an der Leistungserstellung. Hier wird der Social Software-Einsatz einen effizient gebündelten Wissensinput von Mitarbeitern und Stakeholdern nach sich ziehen und nebenbei die Kommunikationsstrukturen noch transparenter machen. Mit Hilfe derart eingebetteter Unternehmenswikis oder Corporate Blogs können die Bedürfnisse der Konsumenten in ganz neuer Weise berücksichtigt werden, indem etwa Realisierungsmöglichkeiten von Produktfeatures mit der Zielgruppe und Partnern diskutiert werden. Ein anschauliches Beispiel lieferten Wissenschaftler der Universität Mannheim im Workshop, die im Rahmen einer kollaborativ und komponentenbasierten Entwicklung von Unternehmenssoftware für den Finanzdienstleistungsbereich in Baden-Württemberg (www.collabawue.de) sehr erfolgreich und produktiv Wikis nutzen.
Herausforderungen für Unternehmen und Wissenschaft
Neben ausreichender Medienkompetenz der Anwender, einer umfassenden Qualitätssicherung der eingestellten Wiki-Artikel und Blogeinträge sind vor allem innovative Organisationsansätze Basis für den erfolgreichen Einsatz von Social Software im Unternehmen. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine offene und innovative Unternehmenskultur wie auch eine Identifikation der Mitarbeiter mit Visionen und Ziele des Unternehmens. Fundierte empirische und konzeptionelle Analysen dieser Nutzung stehen allerdings bislang noch aus.